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Theaterblau
 Theater Drachengasse
Theater Drachengasse

Fleischmarkt 22
Eingang Drachengasse 2

1010 Wien
  nach Lulu 
Uraufführung
Eine Koproduktion von Theaterblau und Theater Drachengasse Bar&Co
5. – 16. Dezember 2017, Di –Sa um 20 Uhr

 
www.drachengasse.at | Karten: 01/513 14 44 oder karten@drachengasse.at
 
  Niemandsland

 
Der MYTHOS

Auf Weisung des Zeus hatte Hephaistos aus Lehm die erste Frau geschaffen, die den Namen Pandora erhielt. Sie war ein Teil der Strafe für die Menschheit wegen des durch Prometheus gestohlenen Feuers. Prometheus’ Bruder Epimetheus und Pandora heirateten. Zeus wies Pandora an, den Menschen die Büchse zu schenken und ihnen mitzuteilen, dass sie unter keinen Umständen geöffnet werden dürfte. Doch sogleich nach ihrer Heirat öffnete Pandora die Büchse. Daraufhin entwichen aus ihr alle Laster und Untugenden. Von diesem Zeitpunkt an eroberte das Schlechte die Welt. Zuvor hatte die Menschheit keine Übel, Mühen oder Krankheiten und auch den Tod nicht gekannt. Als einzig Positives enthielt die Büchse die Hoffnung. Bevor diese auch entweichen konnte, wurde die Büchse wieder geschlossen. So wurde die Welt ein trostloser Ort, bis Pandora die Büchse erneut öffnete und so die Hoffnung in die Welt ließ. Demgegenüber steht die Auffassung von Nietzsche, nach der die Hoffnung in Wahrheit das größte Übel aller in der Büchse befindlichen Flüche ist: Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert. ... Auch die Frage, wer die Büchse öffnete, ist ungeklärt: Einige Quellen schreiben diese Tat Epimetheus zu, einige Pandora selbst. (Wikipedia)

Aus "Masken der Sexualität" von Camille Paglia
Sexualität ist eine weit dunklere Macht, als der Feminismus zugeben möchte. Die Verhaltens- und Sexualtherapien huldigen dem Glauben an die Möglichkeit einer schuldlosen, makellosen Sexualität. Aber Sexualität war stets und in allen Kulturen von Tabus umgeben. Die Sexualität ist der Berührungspunkt zwischen Mensch und Natur, an der Moral und guter Wille primitiven Zwängen erliegen ... Die Erotik ist ein von Gespenstern bevölkerter Bereich. Sie ist das Niemandsland, verflucht und verzaubert zugleich...

Das Streben nach sexueller Befreiung ist zum Scheitern verurteilt. Alles Sexuelle wird beherrscht von Trieb und archaischem Zwang. Die Masken des Sexuellen werden durch den Gezeitenstrom der Regression, die Rückkehr in den ursprünglichen Auflösungszustand, den Ferenczi mit dem Ozean identifiziert, ausgelöscht. Ein Orgasmus ist Überwältigung, Selbstaufgabe oder Durchbruch. Die Natur hat keinen Respekt vor der menschlichen Identität. Deshalb wenden sich so viele Männer nach dem Geschlechtsverkehr ab oder ergreifen die Flucht: Sie haben die vernichtende Kraft des Dämonischen gespürt. Die Liebe westlichen Stils ist eine Überlagerung kosmischer Realitäten. Sie ist ein Abwehrmechanismus, eine Rationalisierung ungebändigter und nicht zu bändigender Kräfte. Wie die frühen Religionen dient sie der Bewältigung unserer Urangst.

Sexualität kann man nicht verstehen, denn Natur kann man nicht verstehen.




Sexualität bedroht prinzipiell jede gesellschaftliche Ordnung.

 

LULU, LULU! ICH GEHE MIT, WOHIN DU GEHST.