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Theaterblau
  Theater Drachengasse
Theater Drachengasse

Fleischmarkt 22
Eingang Drachengasse 2

1010 Wien
  nach Lulu
Uraufführung
Eine Koproduktion von Theaterblau und Theater Drachengasse Bar&Co
5. – 16. Dezember 2017, Di –Sa um 20 Uhr

 
www.drachengasse.at | Karten: 01/513 14 44 oder karten@drachengasse.at
 
  Lulu, Mignon, Nelly, Eva ...

 
WER IST LULU?


„Ich habe noch niemanden gemalt, bei dem der Gesichtsausdruck so ununterbrochen wechselte.“

Ist sie eine Femme fatale? Im Drama ist sie Ehefrau, steht Modell für einen Maler, ist Tänzerin und Hure.
Wedekind´s Lulu hat weder Mutter noch Vater. Dr. Schön, Chefredakteur einer bedeutenden Tageszeitung, nimmt sie mit zu sich, sie wird seine Geliebte, er verheiratet sie jedoch mit seinem Freund Dr. Goll, später mit dem Maler Schwarz, den sie noch während der Ehe mit Goll verführt. Später soll sie die Frau von Schön werden, den sie aber unabsichtlich tötet, als er seinerseits ihr Leben bedroht, weil er nicht akzeptiert, dass sie es sich nicht nehmen lässt, auch mit andern Freunden intime Verhältnisse zu genießen.

Lulu vereint den Gegensatz von Kindlichkeit und sexueller Attraktivität, so sagt man. Sie sei verspielt, triebhaft, ehrlich und ungekünstelt. Sie wird als Frau gesehen, die ihre Sexualität freizügig lebt. Ihr Ende wird oftmals nicht besprochen, warum nur, da doch gerade das Thema Tod und Vergänglichkeit dem Mythos der Pandora immanent ist. Ist Lulu Pandora?

Sie ist durch ihre scheinbare Kindlichkeit eine geeignete Projektionsfläche für ihre Männer. Sie fühlen sich dominant, können ihre Wünsche bei ihr ausleben, sie hoffen, das "Kind" würde alles hinnehmen ohne Kritik. Allerdings wendet sich Lulu ab, sobald sie eingeengt wird und ein nächster Mann tritt in ihr Leben. Die enttäuschten Träume der Männer lassen diese sich selbst zerstören, die Schuld dafür schieben sie der Frau zu, die als Sündenbock dient und geopfert werden soll. Das Schlimmste für Lulu´s Männer ist, dass sie nicht ihr Eigentum ist.

In Wedekind´s Drama hat sie unterschiedliche gesellschaftliche Anforderungen zu bewältigen, unterschiedliche Rollen zu spielen, sie bewältigt sie alle. Oftmals wird in der Sekundärliteratur auf die Unbestimmbarkeit ihres Charakters hingewiesen. Sogar Marionettenhaftigkeit wird ihr unterstellt.
Lulu kämpft nicht dagegen an, sie akzeptiert. Sie schlüpft in die Rollen, die von ihr erwartet werden, wie in Kleider, die sie jederzeit tauschen kann. Sie bekommt viele Namen, die das Prinzip verdeutlichen: Lulu, Mignon, Nelly, Eva ... Ist sie wirklich die Urgestalt des Weibes, oder vielmehr die „Urgestalt eines Projektionsprinzips“?

Obwohl sie alle Stufen und Schichten der Gesellschaft durchläuft, gehört sie keiner einzigen an, sie bleibt Außenseiterin, die keinen Status inne hat.

Zu lange und zu oft, wurde Lulu gesehen als eine Frau die durch ihren starken Willen, Gefühlskälte, Rationaliät, Selbstgefälligkeit, Machtanspruch und Selbstbeherrschung gekennzeichnet ist. Das ist umso schrecklicher, da sie als quasi Prototyp der Frau schlechthin angenommen wird. Sie wird nicht als Subjekt, nicht als einzigartiger Charakter, nicht als Individualität wahrgenommen, sondern all ihre einmaligen Eigenschaften müssen einem Vorbild, einem Mythos weichen. Dem Mythos der Pandora, die das Unheil über die Welt brachte.


EINE SICHTWEISE - DIE FIGUR DER LULU

Lulu wird ambivalent gezeigt. Im Gegensatz zu Frank Wedekind´s Sicht auf seine Lulu, seine Eva, beinhaltet unsere Frauenfigur eine weibliche Sicht auf den Mythos. Sie ist keine unempfindsame Projektion, sondern ein widersprüchliches Wesen, zudem nicht mehr in ihrer Blüte, sie darf auch traurig, verloren, müde und sogar wieder schüchtern geworden sein. Natürlich ist sie im Grunde äußerst selbstbewusst. 



DIE SCHAUSPIELERIN


die die Conference abhält, schaut, fragt, sucht, ob sich etwas verändert hat zwischen Frau und Mann in den letzten 100 Jahren, seit das Bühnenstück von Wedekind herauskam, er es geschrieben hat für eine andere Zeit, eine andere Gesellschaft als die, in der wir heute leben.



DIE JUNGE LULU


wird im Video gezeigt, ist Erinnerung an frühere Zeiten.

Aber auch die alte Lulu geht zurück zu ihren Anfängen, verkörpert noch einmal alte Verhaltensmuster, durchlebt frühere Abschnitte, oder mentale Fixpunkte ihres Weges und versucht aufzulösen, was an Rätseln offen ist.




Nur liegen und nix sagen.



ZIEL: WOHLFÜHLEN!